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…und warum „Gemeinschaft“ meist eine Illusion ist

Viele Menschen rennen los, wenn irgendwo das Wort „Gemeinschaft“ aufpoppt.

Gemeinschaft als Selbst-Zweck ist nicht nur eine Utopie. Sie ist eine Illusion! Sowas hat nie funktioniert, funktioniert nirgendo, und wird niemals funktionieren. Weil Zweck-Gemeinschaften nichts anderes sind, als Kollektive aus Egoisten, die alles mitbestimmen, überall mitreden, aber keine Verantwortung übernehmen wollen. Oft sind derlei Initiativen ein Auffangbehälter für Menschen, die insgeheim hoffen oder es offen bekennen, von der „Gemeinschaft“ irgendwie profitieren zu können. Menschen, die aus einer Empfindung von Angst und gefühlter Schwäche zusammenkommen, sind Egoisten-Gesellschaften. Solche angeblichen Gemeinschafts-Initiativen scheitern regelmäßig an ihren eigenen Illusionen.

Und doch hat der Begriff der „Gemeinschaft“ in der deutschen Sprache seine Berechtigung. Was ist, was kann Gemeinschaft sein?

Immer dann, wenn Menschen zusammen kommen, um gemeinsam etwas zu schaffen. Zu er-schaffen. In dem Moment entsteht Gemeinschaft. Was wollen wir erschaffen? Eine neue Welt zum Beispiel. Man kann ja mal ganz bescheiden anfangen. Mit der eigenen Lebensumgebung zum Beispiel. Für die man sich einsetzt, für die man arbeitet. Oft mehr als bisher, statt weniger! An der man Freude entwickelt, statt sich mit Spaß abzulenken. Wahre, tief empfundene Freude. Um gemeinsam mit anderen darin glücklich zu werden. Das kann wie ein schöner Kristall wachsen: Langsam, in Ruhe, dabei fest und klar. Und schließlich wunderschön.

Wie bildet sich ein Kristall? Es braucht zwei Dinge: einen Keim, um den herum sich aus der Nährlösung mit der Zeit immer mehr Substanz ablagert. Vorausgesetzt, das Ganze hat genügend Zeit und Ruhe, so entsteht mit der Zeit ein schöner Kristall.

Also fangen wir klein an. Und wachsen dann allmählich. Statt zwanzig, fünfzig oder mehr Menschen zu versammeln, die dann ewig debattieren, welches Grunstück gekauft, wo die erste Möhre gepflanzt, und wer dann schlußendlich dort wohnen darf.

Der Kristallisationskeim ist vorhanden. Welche Komponenten zum Entstehen der Nährlösung kannst Du beitragen? Wenn Du uns noch fehlst mit Deinem Können, Deinem Wollen, Deiner Erfahrung und Energie, dann tauche ein und werde Teil davon! Wenn Du soweit bist.